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anestis bei aeschbacher


http://www.srf.ch/sendungen/aeschbacher/parallelwelten

Ich durfte einige Worte mit Kurt Aeschbacher wechseln. In 10 Minuten kann nur ganz wenig gesagt werden, und meistens kommt’s auch gar nicht so drauf an was gesagt wird, sondern eher auf das „Wie“. Ab Minute 38….

Anestis läuft seit eineinhalb Jahren in Frauenkleidern herum. Dabei ist der 28-jährige Mann weder ein Transsexueller noch ein Transvestit. Mit seinem Habitus will der Philosoph und Wissenschaftshistoriker ganz einfach von den ständigen Geschlechterdiskussionen ablenken und einen neuen Dialog eröffnen. Derzeit wohnt und arbeitet Anestis im Zürcher Museum Helmhaus, wo er mit elf anderen Personen das Zusammenleben zur Kunst erklärt.

anestis im tagesanzeiger

 

Immerhin gehts bei der Geschichte ja darum, als Kollektiv zu wirken – gewissermassen als Gegenbewegung zur westlichen Krankheit der Ichbezogenheit: I c h muss mich verbessern; i c h muss authentisch sein; ich, ich, ich. Genau da wollen wir gegensteuern. Je konsequenter man das nämlich tut, desto mehr Energie und Kreativität generiert man. Man handelt intuitiver, Ideen sprudeln, man nimmt Dinge viel schneller auf.

Die Journalistin Paulina Szczesniak führte mit mir kürzlich ein Gespräch, aus welchem sie Bruchstücke in einem schönen Artikel im Tagesanzeiger publizierte. Anfügen möchte ich nur, dass es mir insgesamt vor allem um die Frage der Seele geht, und vielleicht darum, die gesamte Breite der Techniken, welche einen Zugriff auf sie ermöglichen.

http://www.tagesanzeiger.ch/kultur/diverses/Nur-Dusche-und-Klo-sind-tabu/story/27121534

Leben im Museum Helmhaus

 

Vom 30. April bis 20. Juni lebe ich im Rahmen der Ausstellung „Transformation“ von Asia Andrzejka Naveen im Helmhaus. Komm uns besuchen!

Es geht um die Frage, was das Leben sein könnte, und wie wir es verändern dürfen.

Was heisst es, zu leben? Sind wir dazu verdammt, so wenig wie möglich während unserer Existenz zu lachen? Welche Möglichkeiten zur Veränderung unserer Lebensformen sind uns bekannt, damit wir mehr lachen? Und welches Lachen ist es, das uns mit mehr Lebensfreude erfüllt, sodass wir noch mehr zu lachen vermögen?

Hier ein Artikel zur Vernissage vom 30. April 2015:

https://www.stadt-zuerich.ch/kultur/de/index/institutionen/helmhaus/veranstaltungen/ganz-und-vernissage-finissage/Ganze-Ausstellung2111.html

 

Hier einige Impressionen und aktuelle Infos zur Ausstellung:https://www.facebook.com/groups/1644260509141736/

erste spiegelung

Transextasis ist im weitesten Sinne eine auf Selbsttechniken spezialisierte Organisation und bietet persönliche Beratung bezüglich der eigenen Lebenskonstruktion an. Selbsttechniken zielen auf die Konstituierung von menschlichen Identitäten ab, wobei sie das Konzept des „sich-selbst-identisch-sein“ fundamental in Frage stellen. Wie soll man „sich selbst“ sein, wenn „Das Selbst“ ein aus der Psychiatrie stammendes Symptom gerade für die Pathologie der „Ich-Bezogenheit“ ist?

Identität wird klassisch über Zugehörigkeit definiert, sprich beispielsweise über Rasse und regionale Zugehörigkeit wie Nationalität, Familie, Geschlechtskonstrukte, professionelle Tätigkeiten, Ideologien oder schlicht Musikgeschmack, um nur einige wenige Beispiele zu nennen. Viele Menschen glauben demnach zu wissen, wer sie wirklich sind, nur weil sie so oder anders in dieser Welt sozialisiert worden sind oder ihre Persönlichkeit gebildet haben. Ich im Gegenteil nehme an, dass diese Gaben, welche uns das Leben geschenkt hat, als Indikatoren dazu dienen könnten, uns selbst näher zu kommen, indem wir sie als künstliche Konstruktionen wahrnehmen in und in ihren Wurzeln in Frage stellen. In einem ersten Schritt objektivieren wir dadurch „Die Identität“, und erhalten ergo Zugriff auf eine andere Konstruktion dessen, was wir „Selbst“ zu nennen pflegen. Es geht im Grunde darum, „sich selbst“ loszuwerden, um ein anderes zu werden.

Selbsttechniken sind Bausteine für ein glücklicheres, unterhaltsameres und vor allem neues Leben. Entgegen der Psychologisierung von Problemen „mit sich selbst“ verlagern sie die Probleme nicht in den Kopf oder gar ins Gehirn, sondern wenden sich oft „nach draussen“ und werden in alltäglichen Situationen angewandt. Ziel dieser Vorgehensweise ist, die Funktionsweise vom Konzept der Selbsttechniken der/dem GebraucherInn zu vermitteln, so dass sie als Katalysator für selbstinduzierte Veränderungen gebraucht werden können, ohne eine unterstützende Tätigkeit durch institutionelle Organisationen weiterhin notwendig zu machen.

Transextasis vertritt in diesem Kontext eine spielerische Vorgehensweise. Einerseits soll durch das »technische« Eingreifen in die individuell-subjektiven Identitätskonstrukte eine Öffnung gegenüber einer hyperkomplexen Umwelt erreicht werden, andererseits ist eben diesem Verlangen nach weniger Selbstzentrierung eine unverkrampfte Art der Konfrontation entgegenzustellen, die zwar den Seins-Zustand der jeweiligen Person in Frage stellt, ihn aber dadurch eher karikiert als ihn ernst zu nehmen.

Eine Karikatur überzeichnet Merkmalseigenschaften, so dass sie als lustig wahrgenommen werden. Demnach ist das Lachen ein sehr genauer Indikator für die Verfassung eines Menschen. Ziel von Transextasis ist, dir von dir selbst ein Lachen schenken zu lassen, welches bis zum Ende eines Lebens anhält, und welches durch sich selbst hervorgebracht wird.

Bis dieser Text weiter verfeinert und wissenschaftlichen Standards genügen wird, verweise ich gerne auf Autoren, die für mich bei der Konzeption dieses Verständnisses von Selbsttechniken massgebend bereichert haben, und anhand deren Leitlinien ich einen wissenschaftlichen Text verfassen werde:

Michel Foucault (Sexualität und Wahrheit 1-3, Suhrkamp Verlag; Überwachen und Strafen)

Georges Bataille (Der heilige Eros, Die innere Erfahrung)

Judith Butler (Das Unbehagen der Geschlechter)

Gilles Deleuze (Antiödipus)

Donna Haraway (Cyborgs)

Jean Baudrillard

Friedrich Nietzsche (Die Genealogie der Moral; Also sprach Zarathustra, … im aussermoralischen Sinn)

Philippe Descola (Jenseits von Natur und Kultur; Die Ökologie der anderen)

anestis auf watson